Das Finanzamtsgebäude in Ulm ist ein historischer Altbau, der 1938 eingeweiht wurde. Eine besondere Kontroverse stellt der am Haupteingang angebrachte Reichsadler dar, dessen Erhalt im Rahmen eines aktuellen Wettbewerbs zur künstlerischen Auseinandersetzung als Mahnmal zur NS-Zeit vorgesehen ist.
Für geplante Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am Finanzamtsgebäude sind aktuelle und zuverlässige Bestandspläne erforderlich, die als solide Planungsgrundlage dienen. Die Bauherrschaft, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, fordert eine präzise Erfassung des historischen Gebäudes, um eine fundierte Planung zu gewährleisten.
Im Rahmen dieses Projekts wurden modernste Technologien zur 3D-Gebäudevermessung kombiniert, um eine präzise und umfassende Erfassung des Finanzamtsgebäudes zu ermöglichen. Zunächst erfolgte das tachymetrische Einmessen von Pass- und Kontrollpunkten zur Georeferenzierung der Vermessungsdaten. Daraufhin wurde eine umfangreiche 3D-Lasersvermessung sowohl der Innen- als auch der Außengeometrie des Gebäudes durchgeführt.
Besondere Herausforderungen, wie schwer einsehbare Dachgeometrien, wurden durch den Einsatz von Drohnenvermessung erfolgreich gemeistert. Die Fusion der Daten aus statischem 3D-Laserscanning und Drohnenvermessung führte zur Erstellung einer vollständigen 3D-Punktwolke des Gebäudes. Auf dieser soliden Basis wurden anschließend CAD-Bestandspläne in Form von Grundrissen, Schnitten und Ansichten erstellt.